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Die letzten Tage dominierte das Thema der Inflationsdaten die Börsen - insbesondere in den USA, aber auch in Europa. Die Aktienkurse wurden dadurch nach unten gezogen, weil erwartet wird, dass die Zentralbanken mit Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation ankämpfen werden. Je höher die Zinsen am Kapitalmarkt steigen, desto attraktiver werden andere Anlagemöglichkeiten wie zum Beispiel Obligationen, weil dort die Zinsen ebenfalls ansteigen. Dies belastet wiederum die Nachfrage bei Aktien. Hinzu kommt, dass nicht alle Unternehmen die höheren Kosten aufgrund der gestiegenen Preise weitergeben können. Das führt zu tieferen Gewinnen und im Extremfall sogar zum Konkurs eines Unternehmens - zum Beispiel wenn die Margen eines Unternehmens ohnehin schon tief sind und zu wenig Liquidität vorhanden ist.
Nun könnte man versucht sein, nur noch auf Obligationen zu setzen - aber das lohnt sich in Zeiten steigender Zinsen nur bedingt und führt bei hoher Inflation in der Regel unweigerlich zu einem Kaufkraftverlust.
Folgendes müssen Sie jetzt bei der Investition in Obligationen beachten:
Gerade Sachwerte können einen Schutz bieten. Zuerst denkt man vielleicht an Immobilien und das ist auch richtig so. Das Problem ist, dass auch die Preise von Immobilien bei stark steigenden Zinsen sinken können. Das liegt daran, dass sich viele die höheren Hypothekarzinsen nicht mehr leisten können oder wollen. In Australien und Neuseeland passiert genau das gerade: Häuserpreise in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington sind zum Teil bereits über 20 % gefallen. Zuletzt haben wir so etwas in der Schweiz während der Immobilienkrise Ende der 80er und Anfang der 90er-Jahre erlebt - also vor mehr als 30 Jahren. Wann die nächste Immobilienkrise auch in der Schweiz kommt, kann ich nicht vorhersagen. Das Einzige, was ich sehe, ist: Die Immobilienpreise in der Schweiz sind so hoch, dass sich nicht mehr viele eine Immobilie leisten können. Wenn früher normale Bürgerinnen und Bürger ein Haus kaufen konnten, ist dies heute sogar mit hohem Einkommen nicht mehr überall möglich. So stellt sich die Frage, wer die hohen Preise in Zukunft noch bezahlen kann oder soll?
Unternehmen mit hohen Sachwerten und der Möglichkeit, Preissteigerungen weiterzugeben, können hier Abhilfe schaffen: Die Sachwerte wie zum Beispiel Anlagen können vor der Inflation schützen. Zusätzlich sorgt die Fähigkeit, Preissteigerungen weiterzugeben, dafür, dass ein Unternehmen und seine Aktionärinnen und Aktionäre die Preissteigerung nicht selbst bezahlen müssen. Es zahlt sich deshalb aus, die Vor- und Nachteile von Immobilien vs. Aktien sorgfältig abzuwägen.
Im aktuellen Umfeld sind es vor allem Energiepreise, welche einen grossen Beitrag zur Inflation leisten. Es erstaunt mich nicht, dass Unternehmen, die ihre Energiekosten kaum senken können und die Preise für Güter oder Dienstleistungen schlecht anpassen können, ein Problem haben. Von ersten solchen Problemen liest und hört man zum Beispiel aus der Gastronomiebranche oder auch dem stationären Detailhandel in Deutschland und den USA - aber auch der Schweiz.
Unternehmen aus dem Energie- und Rohstoffsektor, welche die Energieträger und Rohstoffe fördern oder liefern, können die Preissteigerungen weitergeben und verfügen über Infrastruktur, Anlagen und Förderrechte, die werterhaltend oder sogar wertsteigernd wirken. Das erklärt auch, weshalb in den letzten Monaten vor allem die Aktien solcher Unternehmen besser abschneiden als der gesamte Markt.
Die Rendite im Value und Momentum Portfolio ist in den letzten Tagen etwas gesunken auf durchschnittlich +15.3 % (von +17.1 %) pro Jahr. Auch wir konnten uns nicht ganz dem negativen Börsentrend entziehen - wobei in diesem Jahr schon eine Seitwärtsbewegung sehr gut ist. Es fühlt sich in den letzten Monaten so an, als würden wir nicht vom Fleck kommen. Immer wieder gibt es neue Nachrichten von Krisen wie dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie dem Konflikt zwischen Taiwan und China. Zudem belastet die Null-COVID-Strategie von China noch immer die Lieferketten. Dazu kommen die hohen Energiepreise und Versorgungsengpässe, welche die Inflation antreiben. In einem Gespräch hörte ich zuletzt, dass es sich anfühlt wie die 70er-Jahre - auch diese waren wirtschaftlich schwierig. Es gehört beim Investieren dazu, solche Zeiten auszusitzen und geduldig zu bleiben. Oft bieten Krisen optimale Chancen, günstig Aktien zu kaufen und bei der Erholung umso mehr zu profitieren.
In der Vermögensverwaltung habe ich mit Signet Jewelers (-24.3 %) und Ternium (-33.1 %) zwei Unternehmen aussortiert: Signet Jewelers ist im spezialisierten Einzelhandel tätig. Das Luxussegment ist zwar nicht im gleichen Ausmass anfällig für Inflation wie der normale Einzel- oder Detailhandel, dennoch sehe ich kurz- und mittelfristig die Herausforderung steigender Kosten und sinkender Nachfrage. Ternium ist zwar im Rohstoffsektor tätig, hat jedoch als Stahlverarbeiter zwei entscheidende Nachteile: In der Stahlverarbeitung wird sehr viel Energie benötigt und aufgrund der Versorgungsengpässe sind die Preise für den Rohstoff stark gestiegen. So ist es nicht verwunderlich, dass das Unternehmen sein Momentum verloren hat.
Wenn die Märkte korrigieren, liegt es in der Natur der Sache, dass bei einem Verkauf ein Verlust realisiert wird.
Man hat drei Optionen:
Verkaufen und Bargeld halten kann Sinn machen, wenn es wirklich keine besseren Optionen gibt - die Gefahr ist hier, dass man die Erholung verpasst und so auf einem Verlust sitzen bleibt. Das mit dem Aussitzen funktioniert auch nicht immer - hier muss man sich nur an die Aktien der UBS erinnern, welche in der Finanzkrise von vielen bei 30.- oder sogar noch 50.- Schweizerfranken "günstig" gekauft wurden. Bis heute sind diese Aktien noch weit davon entfernt, sich erholt zu haben - der letzte Kurs lag bei 16.21 Schweizerfranken - ganze 14 Jahre nach dem Absturz.
Ich schliesse nicht aus, eine Zeit lang keine Aktien zu kaufen, wenn das Momentum komplett am Boden ist und sich schlicht keine Aktien mehr finden, die gute Fundamentaldaten und ein hohes Momentum aufweisen. Heute sind wir noch nicht so weit - aber die Liste der potenziellen Kandidaten ist auf weniger als 25 Unternehmen weltweit zusammengeschrumpft. Wenn das so weiter geht, kann es gut sein, dass ich in einem kommenden Rebalancing zwar Unternehmen nach der Überprüfung aussortieren muss, aber damit warte, neue Unternehmen hinzuzukaufen - aktuell sind wir jedoch zum Glück noch nicht so weit. Neu konnte ich Genie Energy aus den USA und Whitehaven Coal aus Australien im Wertschriftenportfolio hinzufügen. Einen kurzen Überblick über die Tätigkeit der beiden Neuen findet ihr direkt anschliessend an die Tabelle mit den Käufen und Verkäufen.
Hier ist die Übersicht mit Käufen und Verkäufen im Portfolio der Vermögensverwaltung:
Unternehmen | ISIN | Land | Kaufpreis in CHF | Verkaufspreis in CHF | Dividenden | Gewinn / Verlust |
---|---|---|---|---|---|---|
Genie Energy | US3722842081 | United States of America | 9.895 | |||
Whitehaven Coal | AU000000WHC8 | Australien | 5.884 | |||
Signet Jewelers | BMG812761002 | United States of America | 77.137 | 56.378 | 2.025 | -24.3 % |
Ternium | US8808901081 | Luxembourg | 52.481 | 31.512 | 3.6 | -33.1 % |
Genie Energy hat seinen Hauptsitz in Newark, New Jersey und wurde 2011 gegründet.
Das Unternehmen liefert Strom und Erdgas an Privatkunden und kleine Unternehmen. Tätig ist es vor allem in den Vereinigten Staaten, Finnland, Schweden und Japan. Aufgegliedert ist Genie Energy in drei Segmenten:
Genie Energy bietet ausserdem Energieberatungsdienste sowie die Herstellung und den Vertrieb von Solarmodulen und die Planung von Solaranlagen an. Gerade in der heutigen Zeit ist dies ein sehr interessantes Geschäftsfeld - aufgrund der Energiekrise ist die Nachfrage für nachhaltige Energiequellen exponentiell gestiegen.
Bild:
Genie Energy
Whitehaven Coal wurde 1999 gegründet und hat seinen Sitz in Sydney, Australien.
Das Unternehmen erschliesst und betreibt Kohleminen in den australischen Bundesstaaten New South Wales und Queensland. Whitehaven Coal ist in drei Segmenten tätig: Tagebaubetrieb, Untertagebetrieb sowie Kohlehandel. Produziert und gefördert wird metallurgische und thermische Kohle. Insgesamt werden vier Bergwerke im Gunnedah Coal Basin im Nordwesten von New South Wales betrieben, darunter drei Tagebaubetriebe und ein Untertagebaubetrieb. Die Abnehmer sind insbesondere in Asien zu finden: Dazu gehören Japan, Taiwan, Korea, Indien, Malaysia, Thailand, Neukaledonien, Indonesien, Vietnam, und die Philippinen.
Bild: Whitehaven Coal
Das gesamte Portfolio findet ihr hier: Portfolio Vermögensverwaltung.
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