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Unter Initial Public Offering (IPO) versteht man die Neuemission von
Aktien. Die Aktien werden zum ersten Mal an einer
Börse zugelassen und werden öffentlich auf dem organisierten Kapitalmarkt angeboten. Ein IPO ermöglicht dem Unternehmen also Kapital von Anlegern via den öffentlichen Kapitalmarkt zu beschaffen. Der Übergang von einem privaten zu einem börsennotierten Unternehmen, bedeutet in der Regel einen Aktienaufschlag für die bestehenden Aktieninhaber.
Vor dem IPO ist das Unternehmen privat. D. h. die Aktien des Unternehmens werden nicht öffentlich gehandelt. Private Unternehmen haben meist nur eine kleine Anzahl an Aktionären. Die Aktionäre sind oft die Gründer, Familienmitglieder oder Freunde. Teilweise sind auch professionelle Investoren involviert. Um zu wachsen benötigt ein Unternehmen Geld. Der Börsengang ist eine Möglichkeit Geld extern zu beschaffen. Da ein börsennotiertes Unternehmen transparent sein muss, kann es für das Unternehmen zudem auch leichter werden, Fremdkapital zu beschaffen.
Bevor ein Unternehmen an die Börse gehen kann, muss ein Preis für die Aktien festgelegt werden. Dies geschieht während der Due-Diligence-Prüfung durch die Banken, welche den Börsengang begleiten. Sobald das Unternehmen an die Börse geht, werden Aktien der bisherigen Aktionäre via den Börsenhandel (Angebot und Nachfrage) zum jetzt öffentlichen Aktienkurs bewertet. Private Aktionäre können nun ihre Aktien behalten oder die Aktien oftmals mit Gewinn an der Börse verkaufen, da ein IPO oft mit einem Aktienaufschlag einhergeht.
Allgemein besteht der IPO-Prozess aus 3 Phasen. Als erstes benötigt es die Vorbereitungsphase. Darauf folgt die Vermarktung- und Durchführungsphase. Die letzte Phase ist die Nachbereitungsphase.
Quelle: Swiss Exchange - IPO Guide Schweiz
Ein IPO kann mehrere Ziele haben. Im Folgenden werden drei mögliche Motive erklärt:
Der Börsengang wirkt sich üblicherweise positiv auf die Finanzierung aus. Das zusätzliche Eigenkapital kann investiert werden, um organisches Wachstum zu generieren. Ebenso kann das Kapital auch für externes Wachstum, also Übernahmen, verwendet werden. Unter Umständen kann auch die Eigenkapital-quote durch eine Fremdkapitalreduktion gestärkt werden.
Ein weiteres Motiv ist die gewünschte Änderung der Eigentumsstruktur. Steigt zum Beispiel ein grosser Investor aus dem Unternehmen aus, muss das Kapital anderweitig aufgebracht werden. Ein IPO kann somit z. B. als Exit-Strategie eines Finanzinvestors dienen und diversifiziert zudem das Aktionariat. Auch Stakeholder wie das Management oder Mitarbeitende können durch ein IPO am Unternehmen leichter beteiligt werden oder bestehende Beteiligungen veräussern.
Ein mögliches drittes Motiv ist der Bekanntheitsgrad und die Governance. Ein IPO kann die Bekanntheit des Unternehmens erhöhen. Das Unternehmen untersteht nach dem IPO Publizitätsvorschriften. Dies steigert die Transparenz und somit auch die Effizienz. Zudem werden Unternehmen nach einem IPO eher im Research durch Analysten von Banken berücksichtigt, was ebenso die Transparenz und den Bekanntheitsgrad erhöht.
In der Regel wird der geplante Verwendungszweck der neuen Eigenmittel im Kotierungsprospekt beschrieben. Die meistgenannten Zwecke der Mittelverwendung in der Schweiz sind organisches Wachstum, externes Wachstum, Fremdkapitalreduktion und Finanzierung der allgemeinen Geschäftstätigkeit.
Bei einer direkten Notierung wird ein Börsengang ohne Konsortialführer durchgeführt. Bei einer direkten Notierung entfällt der Prozess der Emissionsübernahme, was bedeutet, dass der Emittent ein höheres Risiko trägt, wenn das Angebot nicht erfolgreich ist. Ein direktes Angebot ist in der Regel nur für Unternehmen mit einer bekannten Marke und einem attraktiven Geschäftsfeld möglich.
Bei einer holländischen Auktion wird der Preis für den Börsengang nicht festgelegt. Potenzielle Käufer können für die von ihnen gewünschten Aktien und den Preis, den sie zu zahlen bereit sind, bieten. Den Bietern, die bereit sind, den höchsten Preis zu zahlen, werden dann die verfügbaren
Aktien zugeteilt.
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