High Watermark

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  Was ist die High Watermark?

Vermögensverwalter verwenden unterschiedliche Methoden für die Berechnung ihrer Gebühren. Die High Watermark ist eine Variante der Gebührenerhebung. Die erfolgs-abhängigen Vermögensverwaltungs-gebühren können mithilfe der High Watermark-Methode berechnet werden. Der höchste Wert, den zum Beispiel ein Depot oder Investmentfonds erreicht hat, wird als High Watermark bezeichnet und dient als Referenzgrösse. Für die Ermittlung des Höchststands werden die kumulierten historischen Renditen verwendet. Anhand dieser Grösse wird die Leistung des Vermögensverwalters im darauffolgenden Jahr gemessen. Die High Watermark stellt sicher, dass der Vermögensverwalter keine hohen Summen für schlechte Leistungen verdient. Wenn der Vermögensverwalter in einem bestimmten Zeitraum Geld verliert, muss er zum Beispiel das Depot oder den Fonds über die High Watermark bringen, bevor er einen Leistungsbonus aus den verwalteten Vermögenswerten (AUM) erhält. Dieser Bonus wird vom Anleger als Erfolgsprämie (Performance-Fee) bezahlt.


Die High Watermark unterscheidet sich von einer Hurdle Rate, welche eine andere Methode für die Gebühren-erhebung von Vermögensverwaltern darstellt. Die Hurdle-Rate stellt den niedrigsten Gewinn dar, die zum Beispiel ein Hedgefonds erzielen muss, um eine Anreizgebühr zu erhalten. Die High Watermark-Methode und die Hurdle-Rate Methode können auch kombiniert werden.

Beispiel zur Berechnung der High Watermark

Angenommen ein Anleger eröffnet ein Depot mit CHF 500'000. Im Jahr 2020 wurde das Vermögen durch den Vermögensverwalter auf CHF 550'000 vermehrt. Somit stellt der Höchststand, also CHF 550'000, die neue High Watermark dar. Für den Gewinn
(CHF 50'000) wird eine Performance-gebühr berechnet. Liegt diese zum Beispiel bei 10%, so wäre eine Gebühr in Höhe von CHF 5'000 fällig. Angenommen das darauffolgende Jahr verläuft weniger gut und der Wert des Depots liegt am Ende des Jahres bei CHF 520'000. Da in diesem Jahr zu keinem Zeitpunkt die High Watermark von CHF 550'000 überschritten wurde, wird keine Performancegebühr erhoben. Angenommen im Jahr 2022 steigt das Depot nun auf CHF 580'000. Im Januar 2022 liegt der Wert des Portfolios bei CHF 520'000. Für die Performance von CHF 520'000 auf CHF 550'000 wird keine Performancegebühr verlangt, was der High Watermark, welche bei CHF 550'000 liegt, zu verdanken ist. Somit wird mit einer High Watermark sichergestellt, dass die Performancegebühr nicht doppelt gezahlt wird. Eine High Watermark schützt die Anleger vor doppelten performanceabhängigen Gebühren und motiviert die Vermögensverwalter gute Leistungen zu erbringen, um Gebühren zu verdienen. So kann erreicht werden, dass die Interessen des Vermögensverwalters sich mit den Interessen seiner Kunden decken. Wenn der Kunde Geld verdient, verdient der Vermögensverwalter ebenfalls Geld. Wenn der Kunde kein Geld verdient bekommt der Vermögensverwalter ebenfalls keine performanceabhängige Gebühr. Die Performancegebühr wird erst verlangt, sobald die High Watermark, in diesem Beispiel CHF 550'000, überschritten wird. In diesem Falle wären dies CHF 30'000 (CHF 580'000 - 550'000), woraus bei 10% Performancegebühr eine Gebühr in der Höhe von CHF 3'000.- resultiert. Der neue Höchstwert, nämlich CHF 580'000, stellt nun auch die neue High Watermark für die nächste Periode dar.


Diese Berechnung ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Der orangefarbene Verlauf zeigt an, wann Performancegebühren erhoben werden.

Abbildung der High Watermark: Die Bewegung des Vermögens des Anlegers im Beispiel wird anhand einer Kurve abgebildet. Der Höchststand im Jahr 2020 (CHF 550'000) wurde als High Watermark eingezeichnet. Die Abbildung zeigt an, in welchen Bereichen Performancegebühren erhoben werden - nämlich nach Festsetzung der High Watermark nur dann, wenn das Vermögen CHF 550'000 übersteigt.

Die High Watermark und der Trittbrettfahrer

Wenn ein Anleger in einen Fonds einsteigt, dessen Wertentwicklung unterdurchschnittlich ist, könnte dieser je nach Fonds von einer Wertsteigerung profitieren, ohne eine Performance-gebühr zu bezahlen. Dieser Vorteil kann erreicht werden, wenn ein Anleger zu einem Nettoinventarwert unter der High Watermark in einen Fonds einsteigt. Diese Situation ermöglicht es neuen Anlegern von der Beteiligung an einem Fonds mit unterdurchschnittlicher Wertentwicklung zu profitieren, ohne dass bestehende Anleger benachteiligt werden. Einige Fonds vermeiden bewusst diese Situation, indem sie eine Performancegebühr für jede positive Wertentwicklung erheben.

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