Was ist eine Vermögensverwaltung?
Als Vermögensverwaltung wird die professionelle Betreuung und Verwaltung von Geldanlagen durch einen Vermögensverwalter oder eine Beratungsgesellschaft bezeichnet.
Ziel ist es, das Kapital eines Anlegers oder einer Anlegerin strategisch zu investieren, Risiken zu minimieren und langfristig die Rendite zu optimieren.
Dabei übernimmt der Vermögensverwalter sämtliche Anlageentscheidungen, basierend auf den individuellen Zielen und der Risikobereitschaft des Kunden.
Individuelle Vermögensverwaltung vs. standardisierte Lösungen
Es gibt zwei grundlegende Ansätze in der Vermögensverwaltung:
1. Individuelle Vermögensverwaltung:
Anleger/innen erhalten eine individuelle Anlagestrategie, die exakt auf ihre Bedürfnisse, finanziellen Ziele und Risikoprofile zugeschnitten ist.
Diese Form wird häufig von Private Banking-Anbietern oder unabhängigen Vermögensverwaltern angeboten.
2. Standardisierte Vermögensverwaltung:
Bei der standardisierten Vermögensverwaltung handelt es sich um vorgefertigte Anlagelösungen, die für eine breite Kundengruppe entwickelt wurden.
Ein Beispiel hierfür sind Robo-Advisors, die mithilfe von Algorithmen automatisierte Anlageentscheidungen treffen.
Diese Variante ist oft günstiger, bietet aber weniger individuelle Anpassungsmöglichkeiten.
Abgrenzung zu anderen Anlageformen
Neben der klassischen Vermögensverwaltung gibt es weitere Möglichkeiten der Geldanlage:
1. Private Banking:
Beim Private-Banking bieten Banken wohlhabenden Kunden individuelle Finanzportfolioverwaltung und umfassende Beratung an.
2. Robo-Advisors:
Robo-Advisors sind digitale Lösungen.
Diese automatisieren die Geldanlage und sind eine kostengünstige Alternative für Anleger/innen mit kleineren Beträgen.
3. Selbstverwaltung:
Wer über ausreichend Know-how verfügt, kann sein Vermögen auch eigenständig verwalten und eigene Anlageentscheidungen treffen.
Das erfordert jedoch viel Zeit, Marktkenntnisse und eine hohe Risikobereitschaft.
Wann lohnt sich eine Vermögensverwaltung?
Nicht jeder Anleger oder jede Anlegerin benötigt eine Vermögensverwaltung.
Aber ab einer gewissen Anlagesumme, einem komplexeren Finanzportfolio oder spezifischen Anlagezielen kann eine professionelle Betreuung sinnvoll sein.
Die Entscheidung hängt dabei von mehreren Faktoren ab, darunter die eigene Erfahrung mit Geldanlagen, der Wunsch nach individueller Anlagestrategie sowie die Bereitschaft, gewisse Anlageentscheidungen abzugeben.
Während einige Anleger/innen ihr Kapital eigenständig verwalten, profitieren andere von der Expertise eines Vermögensverwalters, der passende Anlagelösungen entwickelt und das Portfolio kontinuierlich optimiert.
Doch wie weiss man, wann der richtige Zeitpunkt für eine professionelle Vermögensverwaltung gekommen ist?
Entscheidende Faktoren
Höhe des Kapitals / Mindestanlagesumme
Ein wesentlicher Aspekt ist die Anlagesumme.
Viele Anbieter setzen eine Mindestanlagesumme voraus, die je nach Art der Vermögensverwaltung variiert:
- Klassische Vermögensverwaltung: Oft erst ab einem Vermögen von CHF 500.000 oder mehr sinnvoll.
- Private Banking & Wealth Management: Häufig ab CHF 1 Million aufwärts
- Robo-Advisors & digitale Vermögensverwaltung: Bereits ab CHF 10.000 – 50.000 möglich
Je höher das Kapital, desto grösser ist der Spielraum für eine individuelle Anlagestrategie.
Zudem können grössere Vermögen effizienter diversifiziert werden, um Risiken zu reduzieren und Renditechancen zu maximieren.
Komplexität des Finanzportfolios und Bedarf an professionellem Asset-Management
Mit steigendem Vermögen wird auch das Finanzportfolio komplexer.
Wer in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder alternative Investments investiert, benötigt oft eine strukturierte Vermögensverwaltungsstrategie.
Ein professioneller Asset Manager sorgt dafür, dass das Portfolio regelmässig analysiert, an Marktveränderungen angepasst und steueroptimiert verwaltet wird.
Das kann vor allem für Anleger/innen mit internationalen Investments oder spezifischen Anforderungen an die Vermögensstruktur von Vorteil sein.
Persönliche Anlageziele und Risikobereitschaft
Nicht jeder Anleger oder jede Anlegerin verfolgt dieselben Anlageziele.
Während einige auf langfristigen Vermögensaufbau setzen, suchen andere eine sichere Kapitalanlage oder regelmässige Erträge.
Ein Vermögensverwalter entwickelt eine individuell abgestimmte Anlagestrategie, die folgende Faktoren berücksichtigt:
- Erwartete Rendite vs. Sicherheit der Geldanlage
- Zeithorizont der Investitionen (kurz-, mittel- oder langfristig)
- Risikobereitschaft & Volatilitätstoleranz
- Steuerliche & rechtliche Rahmenbedingungen
Besonders für Anleger/innen, die wenig Zeit oder Fachwissen für die Verwaltung ihres Kapitals haben, kann eine professionelle Vermögensverwaltung eine sinnvolle Lösung sein.
Sie erhalten Zugang zu individuellen Investmentstrategien, profitieren von Expertenwissen und reduzieren das Risiko von Fehlentscheidungen.
Ab welcher Anlagesumme ist eine Vermögensverwaltung sinnvoll?
Die Entscheidung für eine Vermögensverwaltung hängt hauptsächlich von der Anlagesumme ab.
Während einige Dienstleistungen bereits mit geringem Kapital verfügbar sind, setzen klassische Vermögensverwaltungen oft hohe Mindestanlagesummen voraus.
Die Wahl der passenden Lösung hängt daher von der individuellen Finanzsituation, den Anlagezielen und der gewünschten Betreuung ab.
Typische Mindestbeträge (klassische Vermögensverwaltung vs. Robo-Advisors)
- Robo-Advisors & digitale Vermögensverwaltung: Ab CHF 10.000 – 50.000
- Geeignet für Anleger/innen mit geringerem Kapital
- Standardisierte Anlagestrategien basierend auf Algorithmen
- Niedrigere Verwaltungskosten
- Klassische Vermögensverwaltung durch Banken & Asset Manager: Ab CHF 500.000 – 1.000.000
- Individuelle Anlagestrategie und persönliche Betreuung
- Individuelle Vermögensverwaltungsmandate
- Zugang zu exklusiven Anlageklassen (z. B. Private Equity)
- Wealth Management & Private Banking: Ab CHF 1.000.000 – 5.000.000
- Umfassende Finanzportfolioverwaltung und Steueroptimierung
- Langfristige Strategieentwicklung, oft in Verbindung mit Familienvermögen
- Vermögensschutz und Nachfolgeplanung
Je nach Vermögenshöhe gibt es also unterschiedliche Anlagelösungen.
Während Robo-Advisors einen einfachen und günstigen Einstieg bieten, ermöglicht eine klassische Vermögensverwaltung eine individuelle Betreuung für grössere Kapitalbeträge.
Vergleich: Ab wann lohnt sich ein Vermögensverwaltungsmandat?
Ein Vermögensverwaltungsmandat wird in der Regel erst ab CHF 500.000 angeboten, kann sich aber bereits früher lohnen, wenn folgende Faktoren zutreffen:
- Das Finanzportfolio ist komplex und umfasst verschiedene Anlageklassen
- Es besteht Bedarf an professioneller Beratung und Risikomanagement
- Die Verwaltung soll langfristig steueroptimiert erfolgen
- Persönliche Anlageziele erfordern eine individuelle Strategie
- Der Anleger oder die Anlegerin hat wenig Zeit oder Fachwissen, um das Kapital eigenständig zu verwalten
Für Anleger/innen mit kleineren Beträgen kann eine digitale Vermögensverwaltung oder eine hybride Lösung (Kombination aus Robo-Advisors und persönlicher Beratung) eine sinnvolle Alternative sein.
Beispiele für verschiedene Anlageklassen (Aktien, Fonds, Immobilien)
Die Auswahl der passenden Anlageklassen hängt von der Risikobereitschaft, den Anlagezielen und der Anlagesumme ab.
Eine professionelle Vermögensverwaltung nutzt verschiedene Investmentstrategien, um das Kapital effizient zu streuen:
- Aktien & ETFs: Breite Diversifikation mit Chancen auf hohe Rendite
- Anleihen & Staatsanleihen: Stabilität und regelmässige Erträge
- Immobilien: Langfristige Wertsteigerung & Inflationsschutz
- Alternative Investments (Private Equity, Rohstoffe, Kryptowährungen): Höhere Renditechancen, aber auch höhere Risiken
Je höher das Vermögen, desto mehr Möglichkeiten bestehen zur Optimierung der Geldanlage.
Während Anleger/innen mit kleineren Beträgen oft auf Aktien, ETFs und Fonds setzen, profitieren wohlhabende Investoren von breiteren Diversifikationsmöglichkeiten und exklusiven Anlageklassen.
Die Wahl der passenden Vermögensverwaltung hängt also nicht nur von der Anlagesumme, sondern auch von der individuellen Strategie und Risikoneigung ab.
Vorteile und Nachteile einer Vermögensverwaltung
Die Entscheidung für eine Vermögensverwaltung bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich.
Während professionelle Vermögensverwalter Anlegern und Anlegerinnen den Zugang zu individuellen Anlagestrategien und exklusiven Investmentmöglichkeiten ermöglichen, sind mit dieser Dienstleistung auch Kosten und eine gewisse Abhängigkeit verbunden.
Bevor sich Anleger/innen für eine Vermögensverwaltung entscheiden, sollten sie deshalb die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen.
Welche Vorteile bietet ein Vermögensverwalter?
- Professionelle Anlageentscheidungen durch Experten:
Ein Vermögensverwalter verfügt über tiefgehendes Know-how im Bereich Asset Management und trifft fundierte Anlageentscheidungen auf Basis von Marktanalysen und bewährten Investmentstrategien. Dadurch profitieren Anleger/innen von einer professionellen Verwaltung ihres Kapitals, ohne sich selbst intensiv mit den Finanzmärkten auseinandersetzen zu müssen.
- Individuelle Anlagestrategien passend zur finanziellen Situation:
Im Gegensatz zu standardisierten Anlagelösungen wie ETFs oder Robo-Advisors bietet eine individuelle Vermögensverwaltung eine individuelle Anlagestrategie, die auf die spezifischen Ziele, die Risikobereitschaft und den Zeithorizont des Anlegers oder der Anlegerin abgestimmt ist. Dadurch lassen sich Renditechancen optimieren und Risiken gezielt steuern.
- Langfristige Betreuung und Beratung:
Ein entscheidender Vorteil einer Vermögensverwaltung ist die kontinuierliche Betreuung. Anleger/innen erhalten regelmässige Updates zu ihrer Geldanlage, können ihre Strategie bei veränderten Lebensumständen anpassen und profitieren von einer persönlichen Beratung, die weit über die reine Vermögensverwaltung hinausgehen kann – etwa in den Bereichen Steueroptimierung, Erbschaftsplanung oder Vermögensschutz.
- Zugang zu exklusiven Anlagelösungen und Asset-Klassen:
Während Privatanleger/innen oft nur auf klassische Investmentfonds, Aktien und ETFs zugreifen können, bietet eine professionelle Vermögensverwaltung Zugang zu exklusiven Anlageklassen, die sonst nur institutionellen Investoren oder Family-Offices offenstehen. Dazu gehören:- Private Equity & Venture CapitalAlternative Investments (z. B. Hedgefonds, Rohstoffe, Kryptowährungen)Direktbeteiligungen an UnternehmenSpezielle Immobilieninvestments
Diese exklusiven Anlagemöglichkeiten können das Portfolio diversifizieren und neue Renditechancen eröffnen.
Welche Nachteile gibt es?
- Kostenstruktur: Gebührenmodelle und Verwaltungskosten:
Eine Vermögensverwaltung ist mit Verwaltungsgebühren verbunden, die je nach Anbieter und Anlagestrategie variieren. Typische Kostenmodelle umfassen:- Pauschalgebühren: Feste Jahresgebühren (z. B. 0,5 – 2 % des verwalteten Vermögens)
- Performance-basierte Gebühren: Zusätzliche Kosten, wenn bestimmte Renditeziele erreicht werden
- Transaktionskosten: Gebühren für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren
- Depotgebühren: Kosten für die Verwahrung des Kapitals bei einer Bank
Diese Kosten können die Rendite erheblich beeinflussen, insbesondere bei kleineren Anlagesummen. Daher sollten Anleger/innen genau prüfen, ob sich eine Vermögensverwaltung langfristig lohnt oder ob kostengünstigere Alternativen wie ETFs oder Robo-Advisors sinnvoller sind.
- Abhängigkeit von der Expertise des Anbieters:
Die Erfolgschancen einer Vermögensverwaltung hängen stark von der Erfahrung und den Fähigkeiten des gewählten Vermögensverwalters ab. Nicht jeder Anbieter erzielt langfristig überdurchschnittliche Renditen, und schlechte Investmententscheidungen können Verluste verursachen. Zudem haben Anleger/innen in einer Vermögensverwaltung weniger Kontrolle über die Anlagestrategie, da die Entscheidungen an einen Asset Manager oder eine Bank delegiert werden. Wer selbst aktiv über seine Geldanlage entscheiden möchte, sollte diesen Punkt besonders bedenken.
- Transparenz & mögliche Interessenkonflikte:
Nicht alle Vermögensverwalter agieren unabhängig. Manche Anbieter arbeiten mit bestimmten Banken, Fondsgesellschaften oder Finanzdienstleistern zusammen, was zu möglichen Interessenkonflikten führen kann.
Mögliche Risiken:- Empfehlung von hauseigenen Fonds, die nicht unbedingt die beste Wahl für den Anleger sind.
- Versteckte Gebühren oder Kickbacks von Dritten
- Mangelnde Transparenz bei den Anlageentscheidungen
Anleger/innen sollten daher auf eine unabhängige Vermögensverwaltung achten und genau prüfen, ob die gewählte Strategie ihren Interessen entspricht. Ein transparentes Gebührenmodell und eine objektive Beratung sind wichtig, um langfristig eine optimale Anlagestrategie zu gewährleisten.
Welche Arten der Vermögensverwaltung gibt es?
Je nach Anlagesumme, Beratungsbedarf und Investmentstrategie gibt es verschiedene Formen der Vermögensverwaltung.
Während traditionelle Banken und spezialisierte Beratungsgesellschaften individuelle Lösungen für wohlhabende Kunden bieten, ermöglichen digitale Robo-Advisors auch Anlegern und Anlegerinnen mit kleineren Vermögen den Einstieg in eine automatisierte Anlagestrategie.
Die Wahl der richtigen Vermögensverwaltung hängt von individuellen Anlagezielen, dem gewünschten Mass an persönlicher Betreuung und den anfallenden Kosten ab.
Im folgenden Abschnitt gebe ich Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Modelle:
Klassische Vermögensverwaltung durch Banken & Beratungsgesellschaften
Die traditionelle Vermögensverwaltung wird von Banken, Vermögensverwaltern oder spezialisierten Beratungsgesellschaften angeboten.
Sie richtet sich vor allem an Anleger/innen mit einem höheren Kapital und bietet eine individuell abgestimmte Anlagestrategie.
Merkmale:
- Persönliche Betreuung durch erfahrene Asset Manager
- Individuelle Anlagestrategie basierend auf den Zielen und der Risikobereitschaft des Kunden
- Zugang zu exklusiven Anlageklassen (Private Equity, Immobilien, alternative Investments)
- Langfristige Betreuung, Steueroptimierung und Erbschaftsplanung
Für wen geeignet?
- Anleger/innen mit komplexen Finanzportfolios, die individuelle Lösungen benötigen
- Kunden mit einem Kapital ab typischerweise CHF 500.000 – 1.000.000
Wealth Management für wohlhabende Kunden
Das Wealth Management ist eine spezialisierte Form der Vermögensverwaltung, die über reine Investmentstrategien hinausgeht.
Es umfasst eine ganzheitliche Finanzplanung für vermögende Privatpersonen, Familien oder Family-Offices.
Merkmale:
- Individuelle Vermögensverwaltungsmandate für grosse Vermögen
- Integration von Steuerstrategien, Erbschaftsplanung und Nachfolgekonzepten
- Zugang zu exklusiven Investments und internationalen Märkten
- Unterstützung bei Immobilieninvestitionen, Unternehmensbeteiligungen und Stiftungsgründungen
Für wen geeignet?
- High Net Worth Individuals (HNWIs) mit einem liquiden Vermögen ab CHF 1 Million
- Kunden mit komplexen Vermögensstrukturen, die eine umfassende Beratung benötigen
Digitale Vermögensverwaltung (Robo-Advisors) als kostengünstige Alternative
Robo-Advisors sind automatisierte Vermögensverwaltungsplattformen, die auf Algorithmen basieren.
Sie bieten eine standardisierte, kostengünstige Möglichkeit zur Geldanlage und eignen sich vor allem für Anleger/innen mit geringeren Anlagesummen, die keine individuelle Beratung benötigen.
Merkmale:
- Geringe Mindestanlagesumme (ab CHF 10.000 – 50.000)
- Automatisierte Anlageentscheidungen basierend auf Algorithmen
- Niedrige Verwaltungsgebühren im Vergleich zu klassischen Vermögensverwaltungen
- Breite Diversifikation durch ETFs und Indexfonds
Für wen geeignet?
- Anleger/innen, die eine kostengünstige und passive Anlagestrategie suchen
- Personen, die wenig Zeit für aktive Investmententscheidungen haben
Hybride Lösungen: Kombination aus persönlicher Beratung und Technologie
Hybride Vermögensverwaltungen verbinden die Vorteile von Robo-Advisors mit persönlicher Beratung durch Finanzexperten.
Diese Modelle sind ideal für Anleger/innen, die eine individuelle Betreuung wünschen, aber dennoch von den Vorteilen einer digitalen Geldanlage profitieren möchten.
Merkmale:
- Kombination aus automatisierter Anlagestrategie und persönlicher Beratung
- Niedrigere Kosten als bei klassischer Vermögensverwaltung, aber mehr Individualität als bei reinen Robo-Advisors
- Möglichkeit zur individuellen Anpassung des Portfolios
Für wen geeignet?
- Anleger/innen, die sowohl digitale Lösungen als auch persönliche Beratung schätzen
- Personen mit mittleren bis hohen Anlagesummen (ab CHF 50.000 – 250.000)
Wie finde ich die beste Vermögensverwaltung?
Die Wahl der richtigen Vermögensverwaltung ist eine wichtige Entscheidung für Anleger/innen, die ihr Kapital professionell betreuen lassen möchten.
Nicht jede Vermögensverwaltung passt zu jedem Anleger oder jeder Anlegerin.
Unterschiede bestehen nicht nur in den Kosten und Anlagestrategien, sondern auch in der Qualität der Beratung, der Anlagestruktur und der Transparenz des Anbieters.
Um die beste Vermögensverwaltung für die eigenen Bedürfnisse zu finden, sollten Anleger/innen verschiedene Kriterien berücksichtigen, gezielt Fragen stellen und verschiedene Anbieter miteinander vergleichen.
Wichtige Kriterien bei der Auswahl eines Anbieters
1. Anlagestrategie & Investmentphilosophie
- Verfolgt der Anbieter eine aktive oder passive Anlagestrategie?
- Werden individuelle Anlageziele berücksichtigt?
- Ist die Risikobewertung transparent und nachvollziehbar?
2. Kosten & Gebührenmodell
- Wie hoch sind die Verwaltungsgebühren? (z. B. 0,5 % – 2 % des verwalteten Vermögens)
- Gibt es Performance-basierte Gebühren oder versteckte Transaktionskosten?
- Ist die Kostenstruktur transparent und fair?
3. Mindestanlagesumme & Zielgruppe
- Welche Mindestanlagesumme wird vorausgesetzt?
- Ist die Vermögensverwaltung eher für Privatanleger, institutionelle Investoren oder High Net Worth Individuals (HNWIs) geeignet?
4. Unabhängigkeit & Interessenkonflikte
- Arbeitet der Anbieter mit bestimmten Banken oder Finanzprodukten zusammen?
- Ist die Beratung unabhängig, oder gibt es versteckte Provisionen für bestimmte Fonds?
5. Service & Kundenbetreuung
- Gibt es einen festen Ansprechpartner für persönliche Beratung?
- Wie oft erhält der Anleger oder die Anlegerin Portfolio-Updates?
- Ist der Kundenservice leicht erreichbar?
6. Zugang zu Anlageklassen & Investmentmöglichkeiten
- Werden alternative Investments wie Private Equity, Immobilien oder Rohstoffe angeboten?
- Sind nachhaltige und ESG-konforme Anlagestrategien möglich?
Fragen, die sich Anleger stellen sollten
Bevor eine Entscheidung getroffen wird, sollten Anleger/innen sich folgende Fragen stellen:
Welche Anlageziele verfolge ich?
Langfristige Vermögenssicherung oder hohe Rendite?
Wie hoch ist meine Risikobereitschaft?
Strebe ich sichere Anlagen an, oder bin ich bereit, Risiken für höhere Erträge einzugehen?
Wie viel Kontrolle möchte ich über mein Portfolio haben?
Möchte ich aktiv mitentscheiden, oder sollen Experten die Anlageentscheidungen für mich übernehmen?
Wie flexibel ist die Vermögensverwaltung?
Kann ich mein Kapital jederzeit anpassen oder abziehen?
Welche Erfahrungen hat der Anbieter?
Seit wann ist der Vermögensverwalter tätig, und wie sind die Erfahrungen anderer Kunden?
Ist die Vermögensverwaltung unabhängig?
Gibt es Interessenkonflikte oder wird objektiv beraten?
Diese Fragen helfen Anlegern, die richtige Wahl zu treffen und eine Vermögensverwaltung zu finden, die ihren Bedürfnissen entspricht.
Vergleich von Anbietern: Private Banking, unabhängige Vermögensverwalter, Banken
Es gibt unterschiedliche Arten von Vermögensverwaltern, die sich in ihren Leistungen, Kostenstrukturen und Anlagestrategien unterscheiden:
Anbieter | Zielgruppe | Mindestanlagesumme | Strategie | Beratung & Service | Kosten |
---|---|---|---|---|---|
Private Banking (Banken) | Vermögende Privatkunden | Ab CHF 500.000 | Kombination aus aktiver & passiver Strategie | Persönlicher Berater, oft gebunden an Bankprodukte | 0,5 – 1,5 % des Vermögens |
Spezialisierte Vermögensverwalter | Individuelle Anleger & Family Offices | Ab CHF 1 Mio. | Massgeschneiderte Investmentstrategien | Unabhängig, direkte Betreuung | 0,5 – 2 % + Erfolgsbeteiligung |
Robo-Advisors | Anleger mit kleineren Beträgen | Ab CHF 10.000 – 50.000 | Standardisierte ETF-Portfolios, automatisierte Anlageentscheidungen | Geringe Beratung, technologiegetrieben | 0,25 – 1 % |
Hybride Lösungen | Mittlere Anleger, die digitale Effizienz & persönliche Beratung kombinieren möchten | Ab CHF 50.000 – 250.000 | Mischung aus individueller Beratung & Robo-Advisor-Technologie | Persönlicher Berater + digitale Plattform | 0,3 – 1,5 % |
Fazit – Für wen lohnt sich eine Vermögensverwaltung?
Die Entscheidung für eine Vermögensverwaltung hängt von mehreren Faktoren ab.
Die Höhe des Anlagevermögens, die individuellen Anlageziele, die persönliche Risikobereitschaft und der Bedarf an professioneller Betreuung spielen dabei eine wichtige Rolle.
Während einige Anleger ihr Kapital selbst verwalten möchten, profitieren andere von einer strukturierten und strategisch ausgerichteten Vermögensverwaltung, die langfristige Ziele verfolgt.
Eine Vermögensverwaltung ist besonders sinnvoll, wenn das Kapital gross genug ist, um von einer individuellen Strategie zu profitieren.
Klassische Vermögensverwaltungen sind in der Regel ab 500’000 CHF verfügbar, während das Wealth Management oft erst ab 1 Million CHF sinnvoll ist.
Auch die Komplexität des Finanzportfolios spielt eine Rolle.
Wer in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder alternative Investments investiert, profitiert von einer professionellen Diversifikation zur Risikominimierung und langfristigen Vermögenssicherung.
Zudem ermöglicht sie den Zugang zu exklusiven Investmentmöglichkeiten wie Private Equity, Hedgefonds oder spezialisierten Anlagestrategien.
Besonders profitieren vermögende Privatpersonen und Unternehmer, die ihr Kapital strategisch verwalten und langfristig sichern möchten.
Das ist vor allem relevant für Familien mit Nachfolgeplanung oder komplexen Vermögensstrukturen.
Anleger/innen mit wenig Zeit oder Fachwissen können aber ebenfalls profitieren, da sie sich nicht aktiv mit der Verwaltung ihres Geldes beschäftigen müssen.
Eine professionelle Vermögensverwaltung bietet hier langfristige Anlagestrategien und kontinuierliche Betreuung.
Institutionelle Anleger/innen und Family-Offices, die grosse Vermögen verwalten und eine ganzheitliche Finanzstrategie benötigen, sind ebenfalls eine Zielgruppe für Vermögensverwalter.
Für Anleger/innen mit kleineren Anlagebeträgen gibt es sinnvolle Alternativen.
Eine Option sind Robo-Advisors, die bereits ab 10’000 bis 50’000 CHF zur Verfügung stehen.
Diese digitalen Lösungen ermöglichen eine automatisierte Portfolioverwaltung mit geringen Gebühren, bieten jedoch keine individuelle Betreuung.
Hybride Vermögensverwaltungen, die ab 50’000 bis 250’000 CHF verfügbar sind, kombinieren Robo-Advisors mit persönlicher Beratung und bieten damit einen guten Kompromiss für mittlere Anlagesummen.
Eine weitere Alternative ist die Selbstverwaltung mit ETFs und Fonds.
Diese eignet sich für Anleger/innen mit grundlegendem Finanzwissen, da sie eine günstige Möglichkeit zum langfristigen Vermögensaufbau darstellt.
Einige Banken bieten zudem Private Banking für kleinere Summen an und ermöglichen individuelle Beratung bereits ab 250’000 CHF.
Anleger/innen mit kleinerem Vermögen können zunächst auf Robo-Advisors, ETFs oder hybride Lösungen setzen und später – mit wachsendem Kapital – auf eine klassische Vermögensverwaltung umsteigen.
Grundsätzlich lässt sich also sagen, dass sich eine Vermögensverwaltung in der Regel erst ab einem Kapital von 50’000 bis 100’000 CHF lohnt.
Wer sich selbst aktiv um seine Investments kümmern möchte, benötigt möglicherweise keine externe Verwaltung.
Auch hohe Gebühren können das Wachstum des Kapitals unverhältnismässig belasten, weshalb eine Kosten-Nutzen-Analyse wichtig ist.
Anleger/innen sollten verschiedene Anbieter vergleichen und ihre Anlageziele klar definieren.
Vor der Entscheidung für eine Vermögensverwaltung ist es sinnvoll zu prüfen, ob sie langfristig den gewünschten Mehrwert bietet.