Was ist die Xetra?
Xetra ist eine elektronische Handelsplattform, die von der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) betrieben wird. Eingeführt wurde die Plattform 1997. Auf der Plattform können Aktien, Anleihen, Fonds, Optionsscheine und Warenkontrakte elektronisch gehandelt werden. Xetra war eines der ersten globalen elektronischen Handelssysteme und listet immer noch den DAX 30 Index. Der DAX 30 ist der deutsche Leitindex für den Aktienmarkt. Mehr als 90% des Aktienhandels an allen deutschen Börsen wird über Xetra abgewickelt. Damit ist Xetra der grösste der sieben deutschen Börsenplätze. Zudem werden etwa 30% des gesamten Handels mit börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds bzw. ETFs) in Kontinentaleuropa über Xetra abgewickelt. In den DAX-Werten erreicht Xetra europaweit sogar einen Marktanteil von über 60%.
Das Handelsmodell der Xetra
Die Preisfestsetzung auf Xetra basiert auf klar definierten Regeln. Für den Preisbildungsprozess sind in den Handelsformen Market Orders und Limit Order zugelassen. Die Ordertypen können aber weiter spezifiziert werden. Zudem wendet die Handelsplattform Xetra das Handelsmodell «Fortlaufender Handel mit Auktionen» an. Dies ist eine Kombination der Handelsmodelle «Auktion», «Fortlaufender Handel», und «Trade-at-Close». Durch den fortlaufenden Handel werden Kauf- und Verkaufsaufträge zum aktuellen Marktpreis sofort ausgeführt. Liquidität wird auf dem Handelsplatz gebündelt, indem zusätzlich drei Auktionen täglich angeboten werden. Zudem können Marktteilnehmer durch Trade-at-Close auch nach der Schlussauktion zum offiziellen Schlusskurs der Auktion für einen begrenzten Zeitraum (maximal 10 Minuten) noch handeln.
Die folgende Grafik zeigt den Xetra-Auktionsplan.
Quelle: www.xetra.com
*Auktionen haben ein zufälliges Ende. Die Zeitangaben sind der früheste Zeitpunkt des Endes einer Auktion.
Andere elektronische Handelssysteme
In den USA wurde 1969 mit Instinet (ursprünglich Institutional Networks) das erste automatisierte System für den direkten Handel zwischen amerikanischen Institutionen eingeführt. Nasdaq war das zweite automatisierte System, das 1971 eingeführt wurde. Kurz darauf führte die New York Stock Exchange (NYSE) ihr DOT-System (Designated Order Turnaround) ein. Im Jahr 1984 kam SuperDOT auf den Markt, mit dem die Anzahl der gleichzeitig auf das Parkett geleiteten Aktien auf fast 100’000 erhöht werden konnte. Die Nasdaq bot bald darauf das Small Order Execution System (SOES) an, um mit der NYSE zu konkurrieren.
Die erste vollelektronische Börse in Deutschland war die Deutsche Terminbörse (DTB), welche im Jahr 1990 eingeführt wurde. Heute gibt es neben der Xetra noch Xontro und Tradegate für den Kassamarkt, sowie Eurex für den Terminmarkt. Trayport ist eine Plattform, auf welcher der Energie- und Commodity-Handel in Europa stattfindet. Nicht nur Börsen, sondern auch grosse Finanzbroker führen Handelsplattformen.