Return on equity (ROE)

Olivier Estoppey

11. October 2024- 5 min Lesezeit

Was ist die Eigenkapitalrendite?

Die Eigenkapitalrendite (ROE) ist ein Rentabilitätsmass. Oftmals ist sie besser bekannt unter dem englischen Begriff Return on Equity (ROE). Sie gibt Aufschluss über die Effizienz, mit der ein Unternehmen Gewinne erzielen kann. Berechnet wird die ROE, indem der Nettogewinn durch das Eigenkapital geteilt wird. Generell unterscheidet sich die Höhe einer akzeptablen Eigenkapitalrendite je nach Branche.

Die Formel zur Berechnung der Eigenkapitalrendite (ROE)

Die ROE berechnet sich wie folgt:

Abbildung der Formel zur Berechnung der Eigenkapitalrendite (ROE).

Der Nettogewinn wird vor den Dividendenzahlungen an die Stammaktionäre, und nach den Dividendenzahlungen an die Vorzugsaktionäre (sofern vorhanden) und den Zinsen an die Kreditgeber berechnet. Der Nettogewinn sollte der Gewinn– und Verlustrechnungen zu entnehmen sein, während das Eigenkapital sich aus der Bilanz ablesen lässt.

Die ROE sollte mindestens dem Zinssatz auf dem Kapitalmarkt entsprechen, da es sonst lukrativer ist, das Geld auf dem Kapitalmarkt anzulegen. Die ROE von Unternehmen sind innerhalb der gleichen Branche vergleichbar. Die ROE eines guten Unternehmens sollte mindestens so hoch sein, wie die durchschnittlichen ROE der gleichen Branche, oder darüber liegen. Weist ein Unternehmen eine extrem hohe ROE im Vergleich zu der Branche auf, sollte analysiert werden, ob dies auf eine geringe Eigenkapitalquote zurückzuführen ist. Die Kennzahl kann vom Unternehmen beeinflusst werden, indem das Eigenkapital klein gehalten wird, z. B. durch die Ausschüttung hoher Dividenden oder Aktienrückkäufe in den Vorjahren.

Beispiele zur Berechnung der Eingenkapitalrendite

Example 1
An investor would like to compare the efficiency of two companies by calculating the ROE. Company A has a net profit of CHF 10 million in 2021. The average equity is CHF 150 million, so the ROE is 6.67%.

Company B generates a net profit of CHF 5 million in 2021 with equity of CHF 100 million. This results in an ROE of 5%. If both companies operate in the same industry, the companies can be compared with each other. In this case, company A operated more efficiently in 2021 with the available equity than company B.

Example 2
If two companies have the same return on equity, it may be worth including growth in the analysis:

Assume 2 companies are analyzed. Company X has a return on equity of 10% and pays out 20% of its net profit in the form of dividends. 80% of the net profit therefore remains in company X.

Company Y also has a return on equity of 10%, but only distributes 5% of net profit to shareholders. 95% (also known as the retention ratio) of net profit therefore remains in the company.

Wird die ROE mit der Thesaurierungsquote multipliziert, ergibt das die sogenannte nachhaltige Wachstumsrate des Unternehmens. Bei Unternehmen X wäre das 8% (= 10% x 80%). Die nachhaltige Wachstumsrate von Unternehmen Y beträgt 9.5% (= 10% x 95%). Im Vergleich weist Unternehmen Y eine höhere nachhaltige Wachstumsrate auf und erscheint daher auch attraktiver. Allerdings wird bei Unternehmen X eine höhere Dividende bezahlt.

Die Ausschüttungsquote kann ebenso mit der ROE multipliziert werden, um die sogenannte nachhaltige Dividendenwachstumsrate zu berechnen. Diese liegt bei Unternehmen X bei 2% (= 20% x 10%) und bei Unternehmen Y bei 0.5% (= 5% x 10%). Zahlt ein Unternehmen eine weitaus höhere oder niedrigere Dividende als die nachhaltige Dividendenwachstumsrate, so gilt es ebenso das Unternehmen genauer zu untersuchen.

Generell gilt: Eine Aktie deren Aktienkurs langsamer wächst als die nachhaltige Wachstumsrate könnte unterbewertet sein, oder vom Markt als risikoreich angesehen werden. Liegt die Wachstumsrate des Aktienkurses weit über oder unter der nachhaltigen Wachstumsrate des Unternehmens sollte das Unternehmen genauer untersucht werden. Liegt die Dividende weit entfernt von der nachhaltigen Dividendenwachstumsrate ist ebenso Vorsicht geboten.

Mögliche Ursachen einer sehr hohen Eigenkapitalrendite (ROE)

Ist die ROE eines Unternehmens im Vergleich zu anderen Unternehmen in der gleichen Branche sehr hoch, so ist Vorsicht geboten. Folgende Beispiele könnten Gründe für eine sehr hohe ROE sein:

  • Angenommen ein Unternehmen ist mehrere Jahre unrentabel. Die Verluste verringern das Eigenkapital. Sobald das Unternehmen nun Gewinn erzielt, wird das Unternehmen eine hohe ROE aufweisen, da das durchschnittliche Eigenkapital sehr gering ist.
  • Eine Überverschuldung kann auch zu einer sehr hohen ROE führen. Zur Berechnung der ROE werden nämlich für das Eigenkapital die Schulden von den Vermögenswerten abgezogen. Der Nenner wird also kleiner, je mehr Schulden abgezogen werden. Oft verschulden sich Unternehmen, um eigene Aktien zurück zu kaufen, da sich das positiv auf den Gewinn pro Aktie (EPS) auswirkt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die eigentliche Wachstumsrate. Die ROE sollte nicht berechnet werden, wenn ein Nettoverlust, oder ein negatives Eigenkapital vorliegt. Wenn das Eigenkapital negativ ist, liegt das oft an einer übermässigen Verschuldung, oder an einer ungleichmässigen Rentabilität.

Eine negative oder extrem hohe Eigenkapitalrendite sollte also auf alle Fälle weiter analysiert werden. In Ausnahmefällen kann eine negative Eigenkapitalrendite auf ein Cashflow-gestütztes Aktienrückkaufprogramm, und ein hervorragendes Management zurückzuführen sein. Dies ist aber nur sehr selten der Fall. Allgemein kann eine negative ROE nicht mit einer positiven ROE verglichen werden und ist somit kaum aussagekräftig bzw. bewertbar.

Der Unterschied zwischen ROE und ROI

Thereturn on investment(ROI ) is also calculated to assess the efficiency or profitability of an investment. The ROE is an indicator of how well a company uses its equity, while the return on investment (ROI) provides information on how well capital is used to earn money (investment). In general, both key figures are used to explain and assess the earnings situation. When calculating ROE, the net profit is set in relation to equity, while ROI only takes into account the capital that has actually been invested.

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